Die Interessengemeinschaft Holstein-Stadion in Kiel setzt sich für eine stärkere Beteiligung von Fans beim geplanten Umbau der Heimstätte des Fußballvereins Holstein Kiel ein. Derzeit läuft die Ausschreibung für das Großprojekt, bei dem die Stadt Kiel mehrere Angebote erhalten hat. Ziel der Gemeinschaft ist es, dass die Perspektive der Stadionbesucher aktiv in die Planungsphase einfließt. Die Verantwortlichen der Stadt haben Gespräche mit verschiedenen Beteiligten angekündigt.
Inhaltsverzeichnis:
- Holstein-Stadion soll modernisiert werden
- Forderung nach konkretem Einfluss
- Beteiligung an Entscheidungsprozessen
- Entscheidung steht noch aus
Holstein-Stadion soll modernisiert werden
Die Stadt Kiel plant eine umfangreiche Umgestaltung des Holstein-Stadions. Dafür liegen bereits mehrere Vorschläge von Bauunternehmen vor. Bevor über den Zuschlag entschieden wird, sollen sogenannte Bietergespräche stattfinden. Diese dienen dazu, offene Fragen zu klären und Anforderungen abzustimmen.
Axel Bauerdorf von der Kieler Sportstätten- und Stadiongesellschaft kündigte an, dass bei diesen Gesprächen auch Fanvertreter einbezogen werden. Laut Bauerdorf handelt es sich um ein komplexes Projekt mit zahlreichen Akteuren. Die Einbindung der Interessengemeinschaft wird als Teil dieses Prozesses betrachtet.
Forderung nach konkretem Einfluss
Die Interessengemeinschaft Holstein-Stadion fordert nicht nur symbolische Beteiligung. Ein Sprecher betonte, dass ihre Erfahrung als regelmäßige Stadionbesucher ein praktisches Verständnis für die Anforderungen an ein funktionales Stadion liefere. Wichtig sei vor allem, dass fanbezogene Inhalte, die bereits Teil der Ausschreibung sind, konsequent umgesetzt werden.
Laut der Gemeinschaft gehören dazu unter anderem:
- eine Verbesserung der Stehplatzbereiche,
- ausreichende und sichere Zugänge,
- eine klare Trennung von Heim- und Gästebereichen,
- sowie kurze Wege zu sanitären Einrichtungen und Verpflegungsständen.
Die Umsetzung dieser Punkte wird als entscheidend für die Akzeptanz des Umbaus bei der Fangemeinschaft angesehen.
Beteiligung an Entscheidungsprozessen
Nach Angaben der Stadt ist die Beteiligung von Fans und weiteren Interessengruppen vorgesehen. Dennoch betont die Interessengemeinschaft, dass ihre Rolle konkret und verbindlich definiert sein müsse. Ein Sprecher forderte, die Beteiligung dürfe nicht nur auf informelle Gespräche beschränkt bleiben, sondern müsse in feste Strukturen eingebunden werden.
Die Stadtverwaltung signalisiert Gesprächsbereitschaft. Gleichzeitig verweist sie auf die Komplexität des Projekts. Die Kieler Sportstätten- und Stadiongesellschaft arbeitet mit einer Vielzahl von Beteiligten – darunter Planer, Bauunternehmen und Behörden – zusammen. In diesem Kontext sei es wichtig, alle Interessen abzuwägen.
Entscheidung steht noch aus
Die Auswahl eines geeigneten Angebots für den Umbau ist noch nicht abgeschlossen. Erst nach den Bietergesprächen wird die Stadt Kiel einen konkreten Vorschlag annehmen. Bis dahin bleibt unklar, in welchem Umfang die Interessen der Fans tatsächlich berücksichtigt werden.
Die Interessengemeinschaft Holstein-Stadion will in jedem Fall weiter Druck ausüben und sich aktiv in den Prozess einbringen.
Quelle: NDR