Olympia 2036
Olympia 2036, Foto: pixabay

Berlin will mit einem überregionalen Konzept Olympische Spiele nach Deutschland holen. Gemeinsam mit Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Schleswig-Holstein wurden erste Pläne für Austragungsorte und Sportstätten vorgestellt. Mehr als 90 Prozent der Anlagen sind bereits vorhanden. Das Konzept „Berlin+“ setzt auf Nachhaltigkeit, breite Einbindung und dezentrale Organisation.

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Zentrale Wettkämpfe in der Hauptstadt

Berlin soll Hauptstandort der Spiele werden. Geplant sind zentrale Veranstaltungen in bekannten Bereichen der Stadt. Die Beachvolleyball-Wettkämpfe könnten am Brandenburger Tor stattfinden. Die Marathonstrecke würde entlang der Museumsinsel verlaufen. Rugby soll im modernisierten Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ausgetragen werden. Das Olympische Dorf mit über 16.000 Sportlerinnen und Sportlern ist auf dem Messegelände vorgesehen.

Die Hauptstadt koordiniert das Projekt mit vier Bundesländern. Brandenburg übernimmt Kanu und Rudern auf der Regattastrecke Beetzsee in Brandenburg an der Havel. In Bad Saarow soll Golf gespielt werden. Für Leipzig sind Turnen, Gewichtheben, Fechten und Kanuslalom vorgesehen.

Segel-Wettbewerbe in Kiel oder Warnemünde

Kiel und Rostock-Warnemünde stehen in Konkurrenz um die Ausrichtung der Segel-Wettkämpfe. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig verweist auf die „idealen Bedingungen“ an der Ostseeküste. Sie betont das stabile Windaufkommen, den offenen Küstenverlauf und die direkte Nähe zur See. Zuschauer könnten die Wettkämpfe direkt vom Strand verfolgen. Als Athletendorf würden Kreuzfahrtschiffe dienen, die neue Sportschule als Medienzentrum.

Daniel Günther, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, hält dagegen. Er verweist auf die Erfahrung Kiels bei Großveranstaltungen wie der Kieler Woche. Zwei Drittel der Bevölkerung haben sich per Bürgerentscheid für Olympia ausgesprochen“, so Günther. Kiel war bereits 1936 und 1972 Austragungsort für olympisches Segeln.

Widerstand und Konkurrenz

Die Berliner Initiative „NOlympia Berlin“ kündigte ein Volksbegehren gegen das Projekt an. Die Gegner wollen die Spiele in der Hauptstadt verhindern. Trotzdem treiben mehrere Bundesländer ihre Bewerbungen voran. Neben Berlin planen auch München, Hamburg und Nordrhein-Westfalen eigene Konzepte.

München stellte am Dienstag seine Bewerbung vor.

NRW folgt mit einer Präsentation in Köln.

Hamburg will seine Pläne am Sonnabend veröffentlichen.

Alle Interessenten müssen ihre detaillierten Konzepte bis Ende September 2025 beim Deutschen Olympischen Sportbund einreichen.

Der DOSB prüft dann alle Einreichungen auf Mindestanforderungen und Realisierbarkeit. Die endgültige Entscheidung über eine deutsche Olympia-Bewerbung fällt bis spätestens Herbst 2026. Nur mit Zustimmung der DOSB-Mitglieder kann das Vorhaben in die nächste Phase gehen.

Quelle: NDR