In mehreren Regionen der Türkei sowie auf der Mittelmeerinsel Zypern sind in den letzten Tagen verheerende Waldbrände ausgebrochen. Zehn Menschen kamen in der Türkei ums Leben, auf Zypern starben zwei weitere Personen. Hunderte Einsatzkräfte kämpfen in beiden Ländern gegen die Flammen. Besonders betroffen sind touristisch beliebte Gebiete wie Antalya in der Türkei sowie das Umland von Limassol auf Zypern. Reisende müssen mit Einschränkungen rechnen. Die Behörden haben zahlreiche Dörfer evakuiert, Campingplätze geschlossen und Ausflüge in Waldregionen untersagt.
Inhaltsverzeichnis:
- Antalya, Manavgat und Eskişehir stark betroffen
- Stromausfälle und Evakuierungen bei Limassol
- Flugverkehr läuft größtenteils normal
- Rechte von Reisenden bei Stornierungen
Antalya, Manavgat und Eskişehir stark betroffen
In der Türkei lodern derzeit Brände in mehreren Provinzen, besonders heftig in Antalya, Eskişehir und Karabük. In den Bezirken Aksu, Muratpaşa und Manavgat sind Löschflugzeuge und Bodentruppen im Einsatz. Es kam bereits zu Evakuierungen von Wohnvierteln. Hotels und Strände im Stadtgebiet Antalya bleiben bislang verschont. Die Behörden raten jedoch dringend von Ausflügen in bewaldete Gebiete ab.
In Eskişehir, im Westen des Landes, wurden zehn Feuerwehrhelfer Opfer der Flammen, nachdem sich der Wind plötzlich drehte und sie einkesselte. Die Verstorbenen gehörten zu einem Team, das den Brand bereits unter Kontrolle gebracht hatte. Auch im Norden, in der Provinz Karabük, kämpfen Einsatzkräfte im Bezirk Safranbolu seit drei Tagen gegen das Feuer. Dort mussten 14 Dörfer evakuiert werden.
Ein weiteres Feuer brach im Bezirk Anamur in der südlichen Provinz Mersin aus. Laut dem staatlichen Nachrichtenportal Anadolu Agency konnte dieser Brand am Mittwoch unter Kontrolle gebracht werden.
Stromausfälle und Evakuierungen bei Limassol
Auf Zypern entzündete sich am 23. Juli 2025 ein Großbrand im gebirgigen Hinterland von Limassol. Besonders betroffen waren die Orte Omodos, Pano Kivides, Souni-Zanatzia und Anassa. Dort kam es zu Stromausfällen und zur vorsorglichen Evakuierung von 16 Dörfern, drei Campingplätzen und mehreren Zeltlagern.
Die zyprischen Behörden erhielten internationale Hilfe, unter anderem durch griechische Forstkommandos und israelische Löschflugzeuge. Dem Übergreifen auf den nahegelegenen Troodos-Staatswald konnte entgegengewirkt werden. Trotz Rückgangs der Feuerfronten bleibt die Lage instabil. Immer wieder brechen kleinere Brände aus, die sofort bekämpft werden müssen.
Touristische Zentren an der Küste von Limassol wie Agios Tychonas oder Amathus sind nicht betroffen. Der Badeurlaub ist dort weiterhin möglich. Wanderungen und Ausflüge in das Troodos-Gebirge sollten jedoch vermieden werden.
Flugverkehr läuft größtenteils normal
Flughäfen in Antalya, Istanbul und auf Zypern arbeiten derzeit regulär. Bisher kam es zu keinen langfristigen Beeinträchtigungen des internationalen Flugverkehrs. Kurzfristige Verzögerungen wegen Rauchentwicklung sind jedoch nicht ausgeschlossen.
Am 29. Juni musste der Flughafen Adnan Menderes in Izmir für mehrere Stunden schließen. Die Ursache war starker Rauch durch umliegende Brände. Flüge wurden umgeleitet oder gestrichen. Reisende sollten vor Abflug den Status ihres Fluges auf der Webseite des Flughafens oder direkt bei der Fluggesellschaft prüfen.
Rechte von Reisenden bei Stornierungen
Waldbrände gelten als außergewöhnliche Umstände. Bei Pauschalreisen besteht die Möglichkeit eines kostenlosen Rücktritts, wenn sich das Feuer in unmittelbarer Nähe des Urlaubsortes befindet. Liegen konkrete Beeinträchtigungen vor, etwa Evakuierungen oder Ascheregen, muss der Reiseveranstalter den vollen Preis zurückerstatten.
- Vorzeitiger Abbruch der Reise ist bei akuten Gefahren möglich – Rückreisekosten werden zwischen Reisenden und Veranstalter aufgeteilt.
- Minderungsansprüche bestehen, wenn Urlaubsleistungen nicht wie gebucht erbracht werden können.
- Angst allein reicht nicht aus, um kostenfrei zu stornieren.
- Individualreisende müssen die Stornobedingungen ihrer Anbieter beachten – ein durchgeführter Flug und eine verfügbare Unterkunft erlauben in der Regel keine kostenfreie Absage.
Wer in den kommenden Wochen eine Reise plant, sollte regelmäßig die Entwicklung in der Region verfolgen. Offizielle Informationsquellen wie das türkische Katastrophenschutzamt oder der zyprische Zivilschutz liefern aktuelle Hinweise.
Reisende in betroffenen Gebieten sollten wachsam bleiben, lokale Hinweise beachten und gefährdete Zonen meiden. Bei Unsicherheit empfiehlt sich eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit Reiseveranstaltern oder Unterkünften.
Quelle: Reise Reporter